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EM: Deutschland-Achter im Finale

Riemen-Männer des DRV haben Paris 2024 im Blick

Mit zwei Umbesetzungen und einer neuen Trainerin startet der Deutschland-Achter in die vorolympische Saison. Marc Kammann als Schlagmann und Max John sind die neuen Gesichter im deutschen Paradeboot, das nun erstmals von einer Frau, Sabine Tschäge, trainiert wird. Erste Bewährungsprobe ist die EM, die in einer Woche in Bled (Slowenien) beginnt, bei der das DRV-Boot direkt im Finale (Samstag, 14.29 Uhr) rudert, da nur sechs Nationen starten. Am Donnerstag finden die Bahnverteilungsrennen statt. 

Neben Weltmeister Großbritannien und Vize-Weltmeister Niederlande sind dies neben dem DRV-Boot voraussichtlich die Mannschaften aus Polen, Italien und Rumänien. Während Großbritannien nur auf einer Position umbesetzt ist, fährt im niederländischen Achter unter anderem die Besetzung des Vierers ohne aus dem vergangenen Jahr. "Vielleicht können wir ja an den Niederländern vorbeifahren", lässt sich Sabine Tschäge im Vorfeld nicht bange machen.

Der Vierer ohne startet auf zwei Positionen verändert in die Saison. Foto: D. Seyb

Ohnehin genießt sie in der Achter-Crew einen Ruf einer harten Trainerin, die andererseits immer ein Ohr für die Sorgen der Athleten hat. Nicht allerdings, wenn diese über Erschöpfung bei einer Einheit klagen. "Das soll auch so sein", lautet dann ihre lapidare Antwort, wie der neue Schlagmann Marc Kammann berichtet. Letzte Experimente laufen derzeit noch, wer die Bugposition besetzt. Saß hier bei der Testregatta in Hamburg vor zwei Wochen noch Olaf Roggensack, so rückte der Routinier vorerst auf Platz fünf vor, Benedict Eggeling ist nun der Mann im Bug.

Der Frauen-Achter fährt ebenfalls bei der EM in Bled, obwohl dies nach einem Trainingsunfall vorübergehend fraglich schien. Das Boot stieß bei einer Trainingsfahrt in Berlin mit einem Mastersvierer zusammen. Judith Guhse, Luisa Schade und Lisa Holbrook mussten danach ärztlich behandelt werden, auch Steuerfrau Larina Hillemann erlitt einen Schock. Während das Boot keinen Schaden nahm, ging die Mastersmannschaft über Bord ihres Bootes. In den vergangenen Tagen gaben die Ärzte nach Auskunft von Chefbundestrainerin Brigitte Bielig grünes Licht für einen Start bei der EM in Bled.    

„Wir alle fiebern der neuen Saison entgegen und wollen Stabilität auf möglichst hohem Niveau reinbekommen. Unsere Maxime ist, gute, schnelle Rennen zu fahren“, sagte Tschäge bei der Team-Präsentation der Riemen-Männer in Dortmund. Die 52-jährige Bundestrainerin, die nach dem Gewinn der olympischen Silbermedaille mit dem Leichtgewichts-Männer-Zweier in Tokio als DOSB-Trainerin des Jahres 2021 ausgezeichne twurde, hat die Position als Deutschland-Achter-Trainer von Uwe Bender übernommen. Bender, der das Flaggschiff seit 2017 erfolgreich geführt hat, steht dem Deutschen Ruderverband aus gesundheitlichen Gründen einstweilen nicht mehr als Trainer zur Verfügung.

Weiterhin im Deutschland-Achter, der mit einem Durchschnittsalter von 24,7 Jahren in die Saison geht, sitzen Wolf-Niclas Schröder, Mattes Schönherr, Torben Johannesen, Benedict Eggeling, Jasper Angl, Olaf Roggensack und Steuermann Jonas Wiesen. „Mit Torben und Olaf haben wir zwei Sportler mit Olympia-Erfahrung im Boot, mit Marc Kammann einen neuen Schlagmann. Ich denke, wir haben die richtige Mischung gefunden“, meinte Tschäge. Nicht nominiert wurden aus dem letztjährigen Achter Laurits Follert und Julian Garth, die krankheitsbedingt jeweils eine längere Auszeit hatten und auch nicht an den Leistungstests teilnehmen konnten.

Sönke Kruse (im Foto oben die beiden links) und Mark Hinrichs (2. v. li.) sind neu im Vierer ohne, während Theis Hagemeister (re.) und Malte Großmann ihre Plätze im Boot behalten. Der Zweier ohne wurde mit Julius Christ und Jannik Metzger, den Viertplatzierten bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften, komplett neu besetzt. BL/CO

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