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Aktuelles zum Thema Rudersport.

Roeimuseum.nl - Ein Rudermuseum online

Koos Termorshuizen ist Chefredakteur des niederländischen Rudermagazins „Roei!”. Er hat sich vorgenommen, dem Rudersport ein Denkmal zu setzen und entwickelt zur Zeit ein virtuelles Rudermuseum.

Rudern hat eine reiche Geschichte, die es wert ist, gezeigt zu werden: die Boote, die Veranstaltungen, das Vereinsleben, die Ruderer, die Regatten. Rudern ist Sport, aber auch Kulturgeschichte. Rudern verdient ein Museum.

Rudern ist verglichen mit Sportarten wie Fußball, Tennis oder Fitness auch in den Niederlanden eine kleine Sportart. Die Bäume wachsen also nicht in den Himmel. Ein physisches Rudermuseum würde viel Platz  benötigen, allein schon, um Boote auszustellen. Dies macht es praktisch unmöglich, einen finanziell soliden Plan für ein vollwertiges Rudermuseum aufzustellen.

Das Museum im englischen Henley, das nicht nur dem Rudern, sondern auch der Themse gewidmet ist und über eine Kinderabteilung verfügt, zieht jährlich rund 110.000 Besucher an. Chapeau! Doch dies lässt sich nicht so einfach auf andere Länder übertragen. Die Ruderkollektion von Mystic Seaport (USA) ist vor kurzem aufgelöst worden. Museen in Göring (Großbritannien) und Berlin (Grünau) kämpfen wirtschaftlich ums Überleben.

Bild aus dem Buch "Die Jugend unserer Königin", 1891.

Allgemeine Schifffahrtsmuseen wie in Rotterdam, Hamburg, München und London oder das Olympische Museum in Lausanne schenken dem Rudersport wenig bis keine Beachtung, obwohl auf den großen Leinwänden zahlreiche Schaluppen zu sehen sind. Museen, darunter versteht man üblicherweise ein Gebäude – und im Nachhinein eine Website. Das niederländische Rudermuseum geht den umgekehrten Weg. Das Roeimuseum.nl ist ein virtuelles Museum, ein Webportal, das den Rudersport von der Geschichte bis zur Gegenwart abdeckt und bewahrt. Das Museum konzentriert sich auf das Rudern in den Niederlanden und stellt es in einen internationalen Kontext.

Das Rudermuseum ist nun seit sechs Monaten im Bau, sprich in der Programmierung. Es verfügt bereits heute über rund 750  “Räume”, die in sechzehn Themenbereiche unterteilt sind: Von Vereinen bis Bootsbauer, von Booten bis “Lesesaal”, von der Ruderkunst bis zu historischen Persönlichkeiten, von Ruderfilmen bis zu Wanderrudern – und noch vieles mehr.

Trotz der Fülle, es gibt noch viel zu tun. So digitalisieren wir die Rudermagazine und legen sie im „Lesesaal“ aus. Auch in Archiven stoßen wir immer wieder auf neue Überraschungen. Es ist eine interessante Entdeckungsreise, die wir gerne mit den Besuchern teilen.    

Koos Termorshuizen