Neuigkeiten

Aktuelles zum Thema Rudersport.

Mit dem Fahrrad ins Boot

Mit Fahrrädern an Bord kann der Landdienst mitrudern und anschließend zurückradeln. Oder man plant gleich einen Ausflug mit den Rädern ein.

Wer im vergangenen Jahr auf der Hase unterwegs war, den ist vielleicht Wanderruderboot aufgefallen, in dem Fahrräder montiert waren. Bei einem leckeren Glas Weißwein an der Mosel beschlossen Jochen Kruse und seine Mitstreiter vom Osnabrücker Ruderverein, endlich eine alte Idee in die Tat umzusetzen: Zwei leichte, einfach mitgeführte Rennräder im Boot zu installieren, um CO2-neutral zum Ausgangspunkt einer Wanderfahrt zurückzukehren.

Der Gedanke ist genial und die Umsetzung im Aufwand überschaubar: Jochen Kruse fertigte spezielle Holztraversen für die Halterungen der Fahrräder an und montierte sie jeweils in Bug und Heck des Gig-Bootes. Für den Einbau des Rades wurde das Vorderrad über den Schnellverschluss gelöst und die Gabel in die Halterung im Boot geführt und festgespannt. Das Rad wird zusätzlich mit Spanngummis seitlich fixiert. Bei Testfahrten wurden die idealen Haltepunkte in den Booten bestimmt. Nach einigen Versuchen hielten die Rennräder sich gut in Bug und Heck und störten nicht beim Rudern, Steuern oder Anlegen.

Per Schnellverschluss sind Rad und Boot verbunden. Foto: Kruse

Zuvor hatte Jochen Kruse gern ein Klapp- oder Faltrad mit an Bord genommen. Kruse: „Wir nutzten dies gern auf stehenden Gewässern, wenn die Tagesetappen ca. 30 km betragen. Der Landdienst kann dann zwei Drittel der Strecke mitrudern. Nach der Mittagspause radelt er dann zum Ausgangspunkt zurück und holt den PKW nach, während der Rest der Gruppe zum Zielort rudert. Radfahren und PKW-Nachholen dauert in der Regel so lange wie das Rudern, so dass die Gruppe etwa zur gleichen Zeit am Ziel eintrifft.“

Mit dem Klapprad zu fahren, erwies sich aber als recht mühsam. Deshalb wurde die Idee weiterentwickelt. Mit dem Rennrad ist man jetzt schneller unterwegs. So kann man auf fließenden Gewässern gut 40 km bis 50 km rudern und auch diese Distanz mit dem Rad zum Startpunkt zurückfahren. Der Landdienst muss also nicht mehr unterwegs aussteigen, sondern rudert mit bis zum Tagesziel und radelt dann zurück. So hat man am Abend ebenfalls Boote und Autos stets am Standort.

Mit den Fahrrädern lassen sich natürlich auch Fahrradausflüge durchführen. Jochen Kruse hat auch einen Doppelzweier für zwei Fahrräder umgerüstet. So lässt sich an einem Tag rudern und für nächsten Tag eine Fahrradtour planen. Damit man bei einer Wanderfahrt auch einmal mehr sehen und genießen kann als nur die beiden Uferseiten.

Weitere Infos bei Jochen Kruse (ORV): Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Mehr zum Thema Rudern in der Ausgabe 3-2022 von rudersport. Jetzt hier bestellen - als Einzelausgabe oder im Abo!