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Aktuelles zum Thema Rudersport.

Wir brauchen mehr Wir-Gefühl

Siegfried Kaidel stellt sich nach 13 Jahren als Vorsitzender beim Rudertag im Oktober nicht erneut zur Wahl, dafür aber sein bisheriger Stellvertreter Moritz Petri. Im gemeinsamen Interview mit rudersport sprechen sie über die Bilanz nach Tokio, eine neue Verbandsstruktur, aber auch über persönliche Ambitionen und Höhepunkte.

Herr Kaidel, Sie sind seit 2008 DRV-Vorsitzender, waren zuvor Stellvertreter und zwischendurch Sprecher der olympischen Spitzenverbände. Nach so langer Zeit: Kann man da einen Strich ziehen und sagen: Hier habe ich etwas bewirkt? Oder hier ist etwas offen geblieben?

Siegfried Kaidel: Themen bleiben immer offen und sind nie endgültig abgeschlossen. Deshalb freue ich mich darauf, dass es nun einen neuen Anstoß geben wird. Eine Bilanz zu ziehen ist schwierig, weil es in einer so langen Periode immer Höhen und Tiefen gibt.

 

Aber es gab doch Highlights. Sind das Medaillen gewesen oder eine Abstimmung beim Rudertag? Was hat Sie innerlich jubeln lassen?

Kaidel: Bestätigung empfindet man, wenn man Dinge voranbringt und man merkt, es bewegt sich etwas nach vorn. Das betrifft nicht immer den Leistungssport, sondern auch zum Beispiel die Einführung der Ruder-Bundesliga oder auch die Investitionen in den breitensportlichen Bereich wie Bootsanschaffungen und Instandsetzungen. Ich erinnere mich auch noch gern an das Wanderrudertreffen 2008 in Berlin, gleich zu Beginn meiner Amtszeit. Da herrschte eine solch ausgelassene Stimmung, das war für mich ein Signal: Jetzt geht es los. Ein weiteres Highlight waren die Olympischen Spiele in London 2012, wo ich gespürt habe: All unsere Mühe, die wir gemeinsam mit den Trainern in die Vorbereitung gesteckt hatten, zahlt sich aus. Wir Deutschen können zwar nie genug Erfolg haben, aber für mich persönlich zählte auch die unglaubliche Stimmung und Begeisterung in diesem Ruderstadion, in dem jeder mitgefiebert hat. So etwas habe ich vorher, aber auch hinterher nicht mehr erlebt.

 

Alle starren stets auf den Verband und insbesondere auf den Vorsitzenden. Am Ende soll er es immer richten. Was können Sie tatsächlich bewirken?

Kaidel: Derjenige, der die Gesamtverantwortung trägt, kann nie alles richtig oder verkehrt machen. In der Tat müssen wir davon wegkommen, immer auf die Köpfe zu schauen, die wir zur Rechenschaft ziehen wollen. Wir tragen alle Verantwortung und brauchen mehr Wir-Gefühl. Als Vorsitzender kann ich zwar einen Rahmen geben, aber ich kann und werde mich niemals in das tägliche Geschäft einmischen. Dafür gibt es die Fachleute im Hauptamt. Der Vorsitzende kann nachfragen und nachhaken, aber er sollte sich nicht einmischen. Sein Gremium ist das Präsidium, das er überzeugen muss, wenn Weichen gestellt und neue Wege eingeschlagen werden. Das haben wir in den vergangenen Jahren getan, aber ich weiß, dass man es niemals allen recht machen kann. Ich habe immer das Ziel verfolgt, das aus meiner Sicht Beste für den Deutschen Ruderverband zu bewirken. Ob es immer das Beste war, darüber kann man streiten. Da ist eben auch viel Herzblut dabei und wenn ich zurückschaue, bereue ich nicht einen Tag, an dem ich für den Ruderverband aktiv war – für mich war es eine Ehre. Das hätte ich mir, als ich mit neun Jahren zu rudern anfing, nicht vorstellen können. Damals hat der Verbandsausschuss Regattawesen, dem mein Vater angehörte, noch in unserer Wohnung getagt.

 

Herr Petri, jetzt steigen Sie in die Pütt und bewerben sich um die Nachfolge. Dennoch sind Sie alles andere als ein Neuling. Sie waren Vorsitzender der Ruderjugend und seit 2013 Vize-Vorsitzender im Deutschen Ruderverband. Soll jetzt alles besser werden oder anders? Oder alles bleiben, wie es ist?

Moritz Petri: Natürlich soll stets alles immer besser werden, das ist unser gemeinsamer Ansporn. Das bedeutet aber nicht, dass vorher alles schlecht war. Die Rahmenbedingungen ändern sich stetig und dem müssen wir uns immer wieder anpassen. Mein Eindruck ist, dass sich in puncto Veränderungen die Uhr immer schneller dreht. Wir sind nicht mehr die elitäre Sportart, die nur in einigen Ländern betrieben wird. Die anderen holen auf, die Luft wird dünner. Dieser Entwicklung müssen wir uns als Verband in einem kontinuierlichen Prozess anpassen. Der Deutsche Ruderverband ist jetzt 138 Jahre alt, mit den Rezepten und Strukturen aus dem Gründungsjahr 1883, aber auch mit denen von vor 20 Jahren, können wir heute nicht mehr bestehen.

 

Politiker geben sich gern ein 100-Tage-Programm. Haben Sie auch so etwas?

Petri: Vielleicht kein 100-Tage-Programm, aber ein Zwölfmonatsprogramm. Ich werde den Rudertag in Schweinfurt im Falle meiner Wahl bitten, dem neu gewählten Präsidium das Mandat zu geben, innerhalb des kommenden Jahres den Rudertag erneut zusammentreten zu lassen, um die 2006 begonnene Satzungs- und Strukturreform zu einem vorläufigen Ende zu bringen und dann eine gänzlich neue Verbandsstruktur zu haben. Mir schwebt vor, dass wir einen hauptamtlichen Vorstand nach § 26 BGB bekommen mit einem starken Aufsichtsgremium. Dieser Aufsichtsrat oder das Präsidium, wie immer wir es nennen werden, wird ehrenamtlich arbeiten und die großen strategischen Leitplanken setzen, die der hauptamtliche Vorstand umzusetzen hat. Dazu würde noch ein weiteres ständiges Gremium kommen, das die Verbindung zu den Vereinen verstärken wird. Zu diesem Gremium sollen die Vorsitzenden der Länder gehören und eine gleiche Anzahl von gewählten Vereinsvertretern. In dem Jahr, in dem kein Rudertag stattfindet, würde dieses Gremium die Funktion des Rudertages wahrnehmen wie etwa Nachwahlen durchführen oder Rechenschaftsberichte entgegennehmen.

 

Warum schlagen Sie das vor? Was genau soll damit besser werden?

Petri: Wir müssen uns professionalisieren. Wenn ich sehe, was unsere Athletinnen und Athleten opfern, um sich ihren Traum von einer Olympiamedaille zu erfüllen, dann müssen auch die Verbandsstrukturen dem entsprechen. Wenn ich das einmal auf meine Person münze: Ich komme nicht aus den Tiefen des Leistungssports, mit welchem Recht sollte ich als Ehrenamtler im Leistungssport mitwirken können?

Man muss selbst kein Schnitzel sein, um beurteilen zu können, ob es durchgebraten ist…

Petri: …absolut. Aber ich habe eine Familie, einen Beruf, der diese Familie ernährt und ich habe ein Hobby, den Deutschen Ruderverband. Wenn ich mir unser jährliches finanzielles Umsatzvolumen mit einem hohen einstelligen Millionenbetrag anschaue, dann kann ich mir nur schlecht vorstellen, dass dies hauptverantwortlich im Hobby geführt wird. Das beißt sich, insbesondere, wenn man den Aufwand dagegenstellt, den unsere Athleten betreiben.

 

Wird es Moritz Petri also nur für ein Jahr geben, und danach als hauptamtlichen Präsidenten?

Petri: Ich sehe meine Zukunft eher als obersten Aufseher im Aufsichtsgremium. In der neuen Struktur ist der Vorsitzende oder Präsident des DRV der Leiter des Aufsichtsrats. Damit wäre ich befreit vom gesamten Tagesgeschäft und hätte die Freiheit, mich zusammen mit dem Aufsichtsrat und den dahinter wirkenden Ausschüssen um die generellen Leitlinien zu kümmern.

 

Um das Tagesgeschäft kümmern sich doch bereits die beiden Hauptamtlichen im Verband, der Sportdirektor und der Generalsekretär.

Petri: Aber sie tragen nicht die Verantwortung. Den Generalsekretär haben wir erst 2014 mit einem Vertretungsrecht nach § 30 BGB eingeführt, die Entwicklung wird jetzt zum Abschluss gebracht.

 

Werden Sie vom Bundesinnenministerium getrieben und den Anforderungen, die die PoTAS-Kommission an den Verband stellt?

Petri: PoTAS begreife ich als einen Spiegel, der uns vorgehalten wird, an dem man sich reiben oder aus dem man Lehren ziehen kann. Für mich entsteht die Reform aus innerer Überzeugung.

 

Ende September wird die Kommission ihren Abschlussbericht vorlegen. Hat der Verband inzwischen seine Hausaufgaben erledigt, sodass Rudern nicht, wie beim Zwischenbericht, auf den hinteren Plätzen bei der Evaluierung der olympischen Sommersportarten landet?

Petri: Die PoTAS-Evaluierung ist zweigeteilt: ein theoretischer Teil, dessen Ergebnis 2018 vorlag. Nun folgt die reine leistungssportliche Ergebnisbewertung der Olympischen Spiele, die dann das Gesamtergebnis bilden.

Kaidel: Die Hausaufgaben, die im Zwischenbericht ausgesprochen wurden, waren formale Dinge, die uns im Leistungssport nicht vorwärtsbringen, aber die erfüllt werden mussten. Das haben wir damals unterschätzt. Zwischenzeitlich wurden die Hausaufgaben für die Neubewertung in 2023 gemacht. Noch eine Ergänzung zum zeitlichen Aufwand des Vorsitzenden: Es gibt quasi keinen Tag, an dem nicht Rudern auf meinem Tagesprogramm steht und seien es nur Mailverkehr oder Videokonferenzen. Wer kann und will denn als Berufstätiger in Zukunft solch ein umfangreiches Amt noch ausfüllen?

 

Stichwort olympischer Erfolg: Zwei Silbermedaillen inTokio. Damit kann man als Rudernation doch nicht zufrieden sein?

Kaidel: Das Gesamtergebnis ist für uns enttäuschend. Wir hatten vier Medaillenchancen, nur zwei davon haben gestochen. Enttäuschend war vor allem der Männer-Skullbereich, obwohl dort Erfahrung und junge Talente zusammenkamen. Diese Mischung war sonst immer erfolgversprechend, da müssen wir analysieren, warum das schiefgelaufen ist. Dies analysiert bereits der neue Leitende Bundestrainer Christian Felkel. Unseren Weg halte ich dennoch für richtig, mehr Konzentration, mehr Professionalität, klare Kompetenzen. Das Konzept, die Athleten anderthalb Jahre vor Olympischen Spielen zusammenzuziehen, wurde ja nur halbherzig umgesetzt. Da kann es jetzt ja nicht als Ursache für schlechte Ergebnisse herhalten. Wir müssen dahin kommen, mehr und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Da muss in vielen Köpfen umgedacht werden, wenn wir in Paris und Los Angeles wieder Erfolg haben wollen.

 

Soll in Zukunft noch mehr und stärker konzentriert werden und die Sportler an ihren jeweiligen Leistungs­zentren trainieren?

Petri: Diese Entscheidung sollen die Fachleute treffen. Aus meiner Sicht führt da aber kein Weg darumherum. Wir sollten unseren Athleten und Athletinnen das Angebot machen, zu einem Ort zu kommen, wo sie die bestmöglichen Bedingungen für ihren Sport vorfinden. Trainerteam, Boote, Physios, Ärzte, alle stehen bereit, um die Ruderer im Training zu unterstützen. Trainingsgruppen befruchten sich ja auch gegenseitig.

 

Angebot machen klingt so, als ob ich es auch ablehnen kann, ohne dass jemand böse wird.

Petri: Ich bin fest davon überzeugt, dass die Athleten und Athletinnen sehr schnell begreifen, dass sie in diesen Stützpunkten das für sie beste Angebot finden, um sich ihren Traum von Olympia zu erfüllen. Ich glaube nicht, dass es eine Verpflichtung geben sollte, sondern unser Angebot muss überzeugend sein. Das ist wie im Berufsleben. Wenn ich vorwärtskommen will, kann ich nicht auf meinem Einstiegsjob kleben bleiben, sondern muss auch mal die Firma oder den Ort wechseln. Wenn du was erreichen willst, musst du dich auf den Weg machen.

Kaidel: Da muss man nur die Sportler fragen. Gerade sie wollen unter professionellen Bedingungen trainieren. Und: Es braucht einfach größere Gruppen, um Boote optimal zu besetzen, um flexibel und durchlässig zu sein und verschiedene Bootbesetzungen ausprobieren zu können. An dieser Stelle gehen uns zu viele Talente verloren.

 

Nach Tokio gab es sofort eine Trainerdiskussion: Zehn hauptamtliche Bundestrainer, aber in nur sieben von 14 Bootsklassen am Start. Liegen die Defizite im Personal oder in den Strukturen?

Petri: Ich werbe sehr dafür, erst die Strukturen zu schaffen und dann über die Köpfe zu diskutieren. Es hilft uns momentan nicht weiter, wenn wir jetzt einige Trainer entlassen würden. Nicht zuletzt gilt auch bei uns das deutsche Arbeitsrecht, wir haben keine „Hire and Fire“-Mentalität. Außerdem: Wir werden zu über 50 Prozent von Staatsmitteln gefördert und unterliegen zum Beispiel dem Besserstellungsverbot. Dies besagt, dass unsere Angestellten finanziell nicht besser gestellt sein dürfen als Angestellte des Bundes. Deswegen können wir uns auch nicht jeden Wunsch nach einem ausländischen Top-Trainer erfüllen.

Kaidel: Im Übrigen gehört die Trainerfrage zum Aufgabenbereich des neuen Cheftrainers. Er hat lange im Ausland gearbeitet und hat den Vorteil, jetzt als Außenstehender die Strukturen zu überprüfen und ein Bild zu gewinnen, indem er mit vielen Trainern und Offiziellen spricht, um dann vorzuschlagen, an welchen Stellschrauben gedreht werden soll.

 

Welche finanziellen Auswirkungen haben die Ergebnisse von Tokio? Statt zweimal Gold und einmal Silber wie in London und Rio nur zweimal Silber. Welche finanziellen Folgen hat das für den Verband? Das Bundesinnenministerium zahlt nach Erfolg, das riecht nach einer Halbierung der staatlichen Leistungen.

Kaidel: Wir waren nicht die einzige Sportart in Deutschland, die weniger Medaillen erzielt hat. Die Geldgeber schauen auch nicht nur auf die Medaillen, sondern auch auf das Potenzial, auf die Disziplinen, in denen wir Erfolg haben können. Da steht Rudern nicht so schlecht da, ich rechne damit, dass wir auch weiterhin finanziell gut unterstützt werden.

 

Finanziell und strukturell hat der Bund ja erhebliche Daumenschrauben angesetzt. Solche Vorgaben verkleinern den eigenen Handlungsspielraum enorm. Kann man sich davon lossagen, ohne sich finanziell zu ruinieren?

Petri: Einige Spitzenverbände wie zum Beispiel der Fußball sind diesen Regularien nicht unterworfen, weil seine staatliche Förderquote geringer als 50 Prozent ist. Wenn es also jemanden gäbe, der uns mit Millionenbeträgen unterstützt, würde sich unser Handlungsspielraum erweitern. Allerdings: Sponsorengelder würden uns da nur bedingt helfen, denn diese werden von der öffentlichen Förderung, die eine Fehlbedarfsfinanzierung ist, abgezogen, da hier ja auch Gegenleistungen erbracht werden. Wir hätten deshalb keinen Cent mehr und es müsste schon ein Mäzen, ein Gönner sein, der uns mit Spenden unterstützt, wie wir es einst mit Procter & Gamble hatten.

Kaidel: Aus dem System der öffentlichen Förderung auszusteigen, kann sich nur ein finanziell potenter Verband erlauben und dies ist nur bei Sportarten denkbar, die hohe Einkünfte zum Beispiel über TV-Gelder und Großsponsoren erzielen können – und das ist bei uns nicht der Fall.

 

Seit Jahren hat der DRV den größten Mitgliederzuwachs bei den weiblichen Ruderinnen in den Altersgruppen über 40 Jahren, die gewiss keinen Leistungssport betreiben, sondern Rudern genießen wollen. Wie stellt sich der Verband auf solche Veränderungen ein? Wird Rudern immer mehr ein Gesundheitssport?

Petri: Genau darin liegen für uns neue Chancen. Und nicht nur dort, auch im Ergometerbereich. Schon vor der Pandemie wurden mehr als 250.000 Ruder-Ergometer in sportlich nichtorganisierte Privathaushalte verkauft. Diese Viertelmillion steht gegen 84.000 Mitglieder in DRV-Vereinen. Da steckt ein großes Potenzial für uns drin.

 

Wie wollen Sie diesen Schatz heben?

Kaidel: Wir haben den Digitalisierungsprozess mit Macht angestoßen. Wir werden nicht nur die Geschäftsstelle und die Verwaltung umstellen, sondern auch den gesamten Wettkampfbereich. Das alte Meldeportal wird aufgegeben und vollkommen digitalisiert zu einer Datenbank, die auch neue Wettkämpfe wie etwa virtuelle Ergometer-Meisterschaften erlaubt.

Petri: Wir arbeiten im Bereich des Meldeportals mit einem jungen niederländischen Startup zusammen, mit dem wir unsere klassischen Meldeportale für Regatta weiterentwickeln, aber wir wollen auch Regatta-Apps entwickeln, die allen die Ergebnisse in Echtzeit zur Verfügung stellen, die das elektronische Fahrtenbuch vereinfachen…

 

…und die Wanderruderstatistik habe ich dann am 1. Januar auf dem Bildschirm und nicht erst im Juni im rudersport?

Petri: Genau. All diese Daten sollen schneller und leichter zugänglich werden. Dies ist ja eine weitere Form der Professionalisierung des Verbandes, die uns neue Horizonte eröffnet. Wir müssen darüber reden, ob wir Einzelmitgliedschaften im Verband ermöglichen, um zum Beispiel diesen 250.000 Ergo-Ruderern eine Serie von virtuellen Indoor-Wettkämpfen anbieten zu können. Daran teilnehmen darf dann jeder, der einen Aktivenpass des DRV besitzt. Dass wir hier auf dem richtigen Pfad sind, hat die letzte Ergo-DM gezeigt, bei der bereits über 80 Teilnehmer nicht in Rudervereinen organisiert waren. Dieser Gruppe gegenüber sollten wir uns öffnen, um ihr dann weitere Angebote zu machen, damit sie später auch den Weg in unsere Vereine findet.

 

…und vor allem den Weg aufs Wasser. Dafür bräuchten wir aber Trainer, die nicht auf Leistungssteigerungen bei 2.000 m fixiert sind, sondern Rudern als Gesundheitssport begreifen und lehren.

Petri: So ist es. Deshalb reden wir beim Rudertag in Schweinfurt auch darüber, dass wir das Ressort Wanderrudern & Breitensport umstrukturieren wollen, um den Breitensport mehr in den Blick zu nehmen. Wir wollen gemeinsam mit den Fachleuten diskutieren und spezielle Angebote für ein „Rudern für alle“ entwickeln. Ich bin sicher, dass wir über diesen Weg auf über 100.000 Mitglieder in den DRV-Vereinen kommen können. Aber das werden wir nur schaffen, wenn wir uns weiter professionalisieren und bereit sind, ein bisschen außerhalb der Strukturen von 1883 zu denken.                     

Das Gespräch führte Thomas Kosinski

 

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