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Stirbt das Ehrenamt? Teil 2

Im zweiten Teil unserer Umfrage zur Ehrenamtlichkeit in den Rudervereinen stellen wir die Ideen und Vorschläge der Leser und Abonnenten vor, wie sich neue Mitglieder für die Vorstandsarbeit gewinnen lassen und welche Bedeutung das Ehrenamt generell im Ruderverein, im Sport und in der Gesellschaft hat.

In der letzten Ausgabe stand die Motivation und die persönlichen Gründe, eine Vorstandsamt zu übernehmen und die damit einhergehenden Probleme im Vordergrund. Trotz der Fülle der Probleme – fehlende Unterstützung, Dienstleistungsmentalität unter den Mitgliedern, Nachwuchssorgen im Vorstand – gelingt es in vielen Vereinen, neue Köpfe für die Vorstandsarbeit zu gewinnen. Woran liegt das? Zum einen in guter Vorstandsarbeit des amtierenden Vorstands, an neuen Ideen, aber auch an so grundliegenden Elementen wie Vertrauen und offene Kommunikation. Heike S. fasst die Grundlagen für ein funktionierendes Vereinsleben so zusammen: „Wenn die Mitglieder sich im Verein aufgehoben und zugehörig fühlen, sind sie auch eher bereit, sich zu engagieren. Man muss es schaffen, eine Gemeinschaft zu bilden, sodass ein gewisses Verantwortungsbewusstsein bei den Mitgliedern entsteht und daraus weiteres Engagement erwachsen kann. Ein intaktes Vereinsleben gleicht also mehr einem blühenden Garten, der insgesamt gehegt und gepflegt werden muss.

Der Befragung ist auch deutlich zu entnehmen, wie groß die grundsätzliche Bedeutung ist, die dem Ehrenamt und der Vorstandsarbeit zugemessen wird. „Ehrenamtliches Engagement wird manchmal völlig falsch verstanden, nämlich als unentgeltlich. Die Angelegenheit der Ehre wird in manchen Teilen der Gesellschaft politisch als nicht mehr zeitgemäß dargestellt. Dabei ist sie im Prinzip eine großartige Angelegenheit, die Berge versetzen kann“, bekennt Leser Matthias H. Für viele Ehrenamtliche stellt diese soziale Interpretation eine der Antriebsfedern dar für ihr Engagement im Verein, das manchmal als Ansporn dient, aber manchmal auch als Trostpflaster für fehlende Anerkennung seitens der Mitglieder oder Vorstandskollegen. Die Antwort auf die Frage: „Stirbt das Ehrenamt?“ lautet: Nein, es leidet nur. Wäre es wirklich in seiner Existenz bedroht, wäre es längst ausgestorben. Doch es gibt – immer noch – ein große Zahl von Ruderern und Ruderinnen, die bereit sind, sich zu engagieren.
Thomas Kosinski

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