Projekt begeistert Schüler mit geistiger Behinderung
Als begeisterter Ruderer und Lehrer für Sonderpädagogik wollte ich den Rudersport Jugendlichen mit geistiger Behinderung nahebringen. Bei meinen Recherchen habe ich kaum Informationen zu dem Thema gefunden, sodass ich versuchsweise ein eigenes Konzept entwickelt habe. Unterstützung erhielt ich von der Pestalozzischule Köln, die mir große Freiheit bei der Projektgestaltung gewährt hat, und von meinem Ruderverein, dem RTHC Bayer Leverkusen.
Das Projekt startete mit Filmen über das Rudern, die wir im Unterricht gemeinsam anschauten. Insbesondere die Folge zum Rudern von „Kann es Johannes?“ im WDR, die damals in unserem Verein gedreht wurde, begeisterte die Schülerinnen und Schüler. Da wir zu dem Zeitpunkt in der Außenstelle der Schule in Köln-Mülheim untergebracht waren, nutzten wir zudem Ausflüge an den nahegelegenen Rhein, um dort Ruderbooten zuzuschauen.
Die Teilnehmer des Projekts hatten schon außerhalb des Bootes Spaß am rudern. Foto: S. Seyda
Ruderkeller und Ergometer
Der RTHC Bayer Leverkusen stellte uns das benötigte Material – das Ruderbecken, die Ruderergometer in der Gymnastikhalle sowie die Boote – zur Verfügung. Beim ersten Besuch im RTHC-Bootshaus in Köln-Stammheim bestaunten die Schülerinnen und Schüler die Bootshalle und die vielen Boote. Im Ruderkeller und im Ruderbecken machten sie erste Erfahrungen mit der Ruderbewegung. Die Begeisterung war groß - zum einen, weil das Rudern Spaß gemacht hat, zum anderen aber auch, weil sie dort andere Ruderer getroffen haben und sich in einem Umfeld aufhalten konnten, in dem sich aus Sicht der Schülerinnen und Schüler sonst nur Menschen ohne Behinderung aufhalten.
Der Stolz, rudern zu dürfen, wurde noch verstärkt, als sie merkten, dass sie mit jedem Mal mehr Sicherheit bekamen, die notwendigen Begriffe erlernten und immer besser mit dem Material umgehen konnten. Traten Probleme auf, halfen sie sich gegenseitig.
