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Traumjob Wettkampfrichter?

Erfahrungen einer jungen Frau an der Flüstertüte

„Hamburg, Bremen, Berlin, Köln, Würzburg, München - Achtung – los!“ - Die meisten Ruderer kennen diese monotone Aufzählung vor dem Rennen und verbinden damit vermutlich eine gewisse Anspannung am Start. Aber wer sind eigentlich diese Menschen, diese angeblich nur (ehrenamtlich) „wellenschmeißenden Regelhüter“? Was motiviert sie, trotz dieser Vorurteile etliche Wochenenden im Jahr bei verschiedensten Regatten zu verbringen?

Marie Markhoff absolvierte die Ausbildung zur Wettkampfrichterin im DRV und berichtet aus ihren Erfahrungen in einer Männerdomäne. Meine aktive Zeit im Rudersport begann ich als junge Ruderin in der Kindertrainingsgruppe, auch wenn ich mit 13 Jahren eher zu den Spätzünderinnen gehörte. Nach klassischen Stationen im Kinderbereich mit der Teilnahme am Bundeswettbewerb, einigen Jugendwanderfahrten und vielen anderen kleineren Regatten, versuchte ich es nach einem Auslandsjahr in Kanada mit dem Leistungssport. Das stark leistungsorientierte Training betrieb ich etwa ein Jahr und schloss die Saison 2020 mit einer Bronzemedaille im Vierer mit bei den U23-EM in Duisburg ab. Auch wenn ich danach meine Zeit als aktive Leistungsruderin beendete, war schnell klar, dass ich dem Rudersport weiter treu bleiben wollte.

Frauen sind auf dem Schiedsrichterboot bislang nur eine kleine Gruppe. Foto: L. Gärtner

„Ruderisch“ fand ich mich in der Ruderbundesliga wieder - aber auch das ehrenamtliche Engagement reizte mich. Erst einmal primär auf Vereinsebene, unter anderem als Kindertrainerin und Jugendwartin. Parallel fing ich an, auf lokalen Regatten mitzuhelfen. Auch hier zunächst mit einem sehr typischen Einstieg: Ich hielt als Starthelferin die Boote am Startblock fest. Dies waren wohl meine ersten Begegnungen mit dem Wettkampfrichterwesen als „Nichtaktive“. Während ich die Boote festhielt, bekam ich vom Seitenrichter Anweisungen, wie weit ich das jeweilige Boot vor- oder zurückschieben sollte, sodass alle Boote möglichst fair auf einer Linie liegen. Später wurden die Boote vom Startturm aus durch einen Wettkampfrichter aufgerufen und gestartet.

Ich schreibe bewusst nur „Wettkampfrichter“, denn schon damals bemerkte ich: Wettkampfrichterinnen waren eigentlich ausschließlich in der Unterzahl. Es gab sie, aber sie waren immer umgeben von einer Vielzahl von Kollegen, die immer stark in der Überzahl waren. Vielleicht war dies mit einer der Gründe, warum ich selbst nie auf die Idee kam, Wettkampfrichterin zu werden. Eben weil es nur einige wenige weibliche Vorbilder gab. Schade eigentlich.

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