Die DRV- Athleten bereiten sich auf die Weltmeisterschaft in Belgrad vor, die richtungsweisend für Olympia 2024 wird. Chef-Bundestrainerin Brigitte Bielig will sieben Boote für Olympia qualifizieren – möglichst ohne den Umweg der Nachqualifikation. Die meisten Athleten haben Trainingslager in Corgeno (Italien/Frauen) und Völkermarkt (Österreich/Männer) absolviert. Alexandra Föster schuftete mit ihrem Trainer Sebastian Kleinsorgen alleine in Ratzeburg.
„Wir haben hier alles, was wir brauchen“, sind Athletin und Trainer sehr zufrieden mit den Bedingungen an der Ruderakademie in Schleswig-Holstein, trotzdem die Anlage immer noch einer Großbaustelle gleicht. „Die Bauarbeiten stören uns kaum“, sagen beide unisono. Der Ratzeburger See bietet vielfältige Möglichkeiten sowohl im Ausdauerbereich als auch in intensiven Einheiten gut zu arbeiten. Selbst wenn der Wind einmal stramm auf den Steg der Ruderakademie steht, kann die deutsche Hoffnung im Frauen-Einer ausweichen – in einem Fall an das windgeschützte Westufer, wo Alexandra Föster während unseres Besuchs 6 x 750 Meter Belastungen rudert, oder wie am Vortag, als sie durch einen Stichkanal zum benachbarten Küchensee ausgewichen sind, weil die Welle zu stark war.
Alex Föster fand in Ratzeburg beste Bedingungen für die WM-Vorbereitung vor. Foto: B. Langbehn
„Klar hätte ich gerne ein paar Grad mehr, aber insgesamt ist es hier sehr gut zum Trainieren“, sagt Föster, die von ihrem Trainer immer im Einer anstatt im Motorboot begleitet wird. Immerhin ist sie der Hitze in Italien durch den Trip in den Norden entgangen. Ohnehin zieht sie das weite, offene Gewässer am Ratzeburger See der Arbeit auf einer Regattastrecke oder einem kleineren Gewässer vor. „Ich brauche auch keine Metropole als Standort“, sagt Alexandra Föster, deren Alltag sich im Trainingslager ohnehin auf die sportlichen Aktivitäten fokussiert. Und wenn ein freier Nachmittag ansteht, sorgt ein Ausflug ins nahegelegene Lübeck für Abwechslung.
