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EM in Bled enttäuschend

Sieben A-Finalteilnahmen, aber nur wenige Hoffnungsträger

Die Europameisterschaft in Bled kam früh in der Saison und sollte dennoch als Standortbestimmung der Athleten dienen. Vor allem aus Sicht der Athleten des Deutschen Ruderverbandes schien der Zeitpunkt zu früh, zumal sie, außer Oliver Zeidler, noch keinen Wettkampf auf internationaler Ebene bestritten hatten. Es sprang nur eine Medaille in den olympischen Bootsklassen heraus.

Chef-Bundestrainerin Brigitte Bielig hoffte vor den Titelkämpfen auf der traumhaften Regattastrecke in Slowenien, eine der schönsten weltweit, dass der DRV sechs Boote in die A-Finals der olympischen Bootsklassen bringen würde. Es wurden sieben, wobei die Achter der Männer (sechs gemeldete Nationen) und Frauen (vier) lediglich Bahnverteilungsrennen bestritten und somit keine Qualifikationsläufe fahren mussten.

Der Doppelvierer der Frauen startete mit Tabea Schendekehl am Schlag in Bled. Foto: D. Seyb

Die Titelkämpfe begannen mit zwei Medaillen im Para Bereich. Marcus Klemp (Rostock) holte Bronze im PR1 Einer hinter Italien und der Ukraine. Die zweite Medaille schimmerte gar silbern für den Mix Doppelvierer mit Steuermann hinter Großbritannien. Susanne Lackner, Jan Helmich, Marc Lembeck, Kathrin Marchand und Steuerfrau Inga Thoene blieben aber deutlich vor Frankreich und Italien. Vor einem Jahr in München hatte dieselbe Mannschaft die Franzosen noch ziehen lassen müssen und damit Bronze gewonnen.

Gesetzt schien Oliver Zeidler, im Vorfeld sogar als Titelaspirant. Und der Münchner in Diensten der Frankfurter RG Germania, lieferte erwartungsgemäß ab, auch wenn es nach schadlos überstandenen Vorlauf und Halbfinale im Endlauf „nur“ zu Bronze reichte. Zeidler hatte einmal mehr mit den Wasserverhältnissen (Schiebewind und wellig) zu kämpfen, zeigte sich aber mit dem Erreichten zufrieden, zumal der Abstand zum Sieger, dem Niederländer Leonard van Lierop, weniger als zwei Sekunden betrug.

„Annehmen, weitertrainieren“, blickte Zeidler nach dem Rennen bereits zum Weltcup in Varese und behält vor allem immer das große Ziel im Auge, das natürlich die Weltmeisterschaft und die Olympiaqualifikation in Belgrad ist. Keinem DRV-Athleten scheint das Ticket nach Paris derzeit sicherer zu sein, als dem blonden Hünen – es sei denn er kentert, was keiner beschreien möge.

Hoffnungsvoll war der Überraschungs-Doppelzweier der Männer mit Jonas Gelsen und Marc Weber. Sie verpassten das A-Finale als Vierte nur um eine Sekunde. Stark zeigte sich auch der Doppelvierer und der Doppelzweier der Frauen.

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