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„Wir sind sehr motiviert“

Paralympia-Teilnehmerin Sylvia Pille-Steppat bei der EM im Mix-Doppelzweier

Die Para-Ruderin Sylvia Pille Steppat zeigte bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften in Brandenburg kürzlich, wie gut ihre Form ist. Im Rennen gegen Manuela Diening konnte sie den Abstand deutlich verkürzen. Der Lohn war die Nominierung für die Europameisterschaft Ende Mai. Thomas Kosinski sprach mit der Hamburgerin.

Hallo Sylvia, du bist gemeinsam mit Paul Umbach im Mix-Doppelzweier für die Europameisterschaften Ende Mai in Bled/Slowenien nominiert worden. Bislang warst du im Einer unterwegs, nun im Zweier. Wie läuft das neue Boot?

Für Paul und mich ist es das erste Mal, das wir international zusammen fahren. Letzten Sommer haben wir schon einmal trainiert, nun sind wir im Trainingslager intensiv  Doppelzweier gefahren und es hat auf Anhieb gut geklappt. Die Werte im Messboot stimmten und wir sind bereits höhere Belastungen gefahren. Bundestrainer Marc Stallberg war ganz angetan von unseren Leistungen.

Wie schätzt du deine Chancen für die EM ein?

Sylvia Pille-Steppat freut sich auf die EM Ende Mai. Foto: D. Seyb

Ich kenne die Konkurrenz von der letzten EM und der WM, da gibt es einige starke Gegner, allen voran die Weltmeister aus der Ukraine, die wie das polnische Team schon lange zusammen fahren. Stark schätze ich auch Frankreich und Irland ein, wobei ich noch nicht genau weiß, welche Nationen überhaupt bei der EM starten. Aber ein Platz im Finale wäre schon das Ziel.

Wie sieht der weitere Fahrplan für die Saison aus?

Nach der EM fahren wir eine internationale Para-Regatta in Paris auf der Olympiastrecke. Höhepunkt wird die WM Anfang September in Belgrad sein. Dort geht es um die Qualifikation für die Paralympischen Spiele. Um sich für Paris zu qualifizieren, muss man dort ins A-Finale kommen, also mindestens Sechster werden.

Wenn du also das Finale der EM erreichst, stehen die Chancen auf ein Olympiaticket nicht so schlecht, obwohl bei einer WM natürlich noch die Konkurrenz aus Übersee dazukommt. Schielst Du schon nach Paris?

Wir sind auf jeden Fall sehr motiviert, Paul ist ja mit 21 Jahren noch sehr jung und rudert erst seit einem guten Jahr international. Aber er hat sich über den Winter sehr stark verbessert und wir sind beide sehr optimistisch.

Du bist ja nicht nur Ruderin, sondern auch Architektin des Kompetenzzentrums für ein barrierefreies Hamburg. Welche aktuellen Projekte betreust du momentan?

Ich komme gerade von einer Fachtagung zum Thema „Besser wohnen und leben Hamburg 2035“. In erster Linie berate ich die Behörden in allen Fragen zur Barrierefreiheit oder bin Sachverständige bei Preisgerichten bei Bauvorhaben – ein spannender Job und für mich genau der richtige.

Du kümmerst dich auch bei deinem Heimatverein, dem Wilhelmsburger Ruder Club, um den Neubau des Clubhauses. Woran wird man erkennen können, dass das neue Bootshaus barrierefrei sein wird?

Der Zugang wird für alle Menschen möglich sein, es wir keine Schwellen und Stufen geben. Im Inneren wird es genügend Bewegungsraum geben, man wird durch alle Türen durchkommen und auch die Sanitäranlagen werden entsprechend barrierefrei gebaut.

Aber du trainierst ohnehin momentan mehr im Leistungszentrum Allermöhe?
Ja, dort liegt ja auch mein Boot und Charlotte Hebbelmann, meine alte Trainerin, trainiert uns hier, weil wir im Leistungszentrum bessere Betreuungsangebote vorfinden. TK

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