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Silber-Jubel bei Manuela Diening

Insgesamt ernüchternde Bilanz am EM-Samstag

Deutsche Sportler überraschen bei den European Championships in München in manchen der neun Disziplinen, wie die Turnriege, die mit Bronze erstmals überhaupt eine deutsche EM-Medaille gewann. Deutschland liegt im Medaillenspiegel hinter Großbritannien auf Platz zwei. Daran haben die Ruderer keinen großen Anteil, denn an der Regattastrecke in Oberschleißheim herrscht im schwarz-rot-goldenen Lager Tristesse. Nur Manuela Diening konnte im PR 1 Einer der Para Ruderer bislang in die Medaillenränge fahren.

Dies allerdings fulminant. Von Platz fünf nach dem Start rollte sie das Feld von hinten auf und musste nur die Norwegerin Birgit Skarstein ziehen lassen. Die Siegerin war morgens schon mit einem Lächeln in den Bus gestiegen, der sie zur Regattastrecke brachte. Aber auch Manuela Diening kam nachher aus dem Lächeln nicht mehr heraus. „Ich hatte mir Platz drei vorgenommen, dass es nun Silber geworden ist, ist umso schöner“. Die 30-Jährige vom RV Münster blickt auf das Rennen: „Ich bin am Start nicht so gut, hatte aber gehofft, dass der Abstand dort nicht zu groß wird“. Nach Platz drei beim Weltcup in Poznan war die EM in München eine weitere Steigerung im Saisonverlauf. Nun geht es nach Berlin ins Trainingslager und die Vorbereitung auf die WM in Racice.

Den zweiten Glanzpunkt des Tages setzte der Vierer ohne der Männer, wenn auch im B-Finale. Am Vortag hatten Theis Hagemeister, Malte Großmann, Max John und Marc Kammann noch das A-Finale verpasst, jetzt gewannen sie einen fordernden Zweikampf im Endspurt um den Sieg gegen Italien. „Das A-Finale wäre natürlich besser gewesen“, fand Bundestrainerin Sabine Tschäge. „Wir müssen im Mittelteil stabiler werden, gerade auch in Phasen der Ermüdung“, sagte Theis Hagemeister, bevor es ins Trainingslager nach Völkermarkt (Österreich) geht. Vielleicht ist ein Sieg im B-Finale mental nachhaltiger als ein möglicherweise hinterer Rang im A-Finale.

Enttäuschung herrschte nach dem Höhepunkt des Tages: Der Deutschland-Achter fuhr auf den vierten Platz, brachte fast während des ganzen Rennens keine Ruhe ins Boot, das nach dem Ausfall von Mattes Schönherr mit Routinier Torben Johannesen am Schlag fuhr. Besonders bitter: Auch die Niederländer, die nach dem Start durch einen Krebs zum Stillstand gekommen waren, zogen noch am deutschen Boot vorbei und gewannen sogar noch Silber hinter einsam domnierenden Briten und vor Italien, die das deutsche Boot auf der Ziellinie um 37 Hunderstel Sekunden hinter sich ließ.

Zuvor hatten Oliver Zeidler und Alexandra Föster ihre Habfinals souverän gemeistert. Beide sehen ihre ärgsten Mitbewerber um Medaillen in den Niederländern. Bei den Frauen ist die Niederländerin favorisiert. Bei den Männern dürfte es ein enger Verlauf am Sonntag werden.

Der Frauen-Doppelvierer hatte im A-Finale keine Chance und fuhr abgeschlagen auf den letzten Platz.